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Presse

06.02.2014 - Gemeindeblatt Rot am See



"Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen und ein treffliches Gemälde sehen". Mit diesem Auszug eines Zitates von Johann Wolfgang von Goethe begrüßte Bürgermeister Siegfried Gröner am Freitagabend rund 80 Gäste zur Ausstellungseröffnung. Der Crailsheimer Künstler Marius Simon lieferte nicht nur die Bilder sondern auch das Gedicht, Désirée Holl, Fred S. Großpietsch und Axel Fetzer übernahmen die musikalische Umrahmung.

Marius Simon ist 1989 in Friedrichroda geboren und seit seinem dritten Lebensjahr vom Malen und Zeichnen begeistert. Er hat bereits mehrere Kunstpreise gewonnen. Bei der Ausstellung in unseren Rathausräumen handelt es sich um die dritte Einzelausstellung des jungen Künstlers. Im November des letzten Jahres hat er als Gastaussteller beim „Bartensteiner Kreis“ im Schrozberger Schloß ausgestellt, seit diesem Jahr ist er Mitglied beim Kunstkreis. Marius Simon ist tief verwurzelt mit der Kunst, er befasst sich eingehend mit dem Thema und sieht darin auch seine Lebensaufgabe.

Bürgermeister Siegfried Gröner zitierte in seiner Rede auch eine Aussage von Simon: „Das Schreiben ermöglicht auf distanzierte Weise, das ausgesprochene, oft unüberlegte Wort aus einem vorlauten Munde, mit größerer Bedachtsamkeit und Poesie auszuschmücken. Denn Reden ist manchmal Silber und Schreiben Gold“.

Übertragen auf die Malerei interpretierte Gröner die Aussage folgendermaßen: „Das Malen von Bildern ermöglicht auf eine ganz besondere Weise die Gedanken, Stimmungen und Gefühle, die tief in einem drin sind, mit großer künstlerischer Begabung aufs Papier zu bringen und so mit dem Betrachter zu kommunizieren. Marius Simon wählt dabei die Ausdrucksform und Technik, die es ihm jeweils am besten ermöglicht, Anderen seine Sichtweisen und Empfindungen mitzuteilen. Mit seiner eigenen Individualität versteht er es sehr gut, das Merkmal der Unverwechselbarkeit, das für die Kunst so wichtig ist, herauszuarbeiten.“

05.02.2014 - Hohenloher Tagblatt

Quelle: www.swp.de/crailsheim/lokales/crailsheim/art5507,2434582
Autor: Ralf Snurawa

 


" Marius Simon aus Crailsheim stellt Bilder in Rot am See aus

Farbexplosionen, Montagen, Traumwelten, aber auch Reduktionen bis auf vereinzelte Linien - Marius Simon aus Crailsheim zeigt derzeit im Rathaus in Rot am See ein stilistisch abwechslungsreiches Oeuvre und auch die eigene künstlerische Entwicklung.

Die "grüne Treppe" aus dem Jahr 2004 dürfte das älteste ausgestellte Bild in Marius Simons Ausstellung "Umbruch" sein. Gleichzeitig zeigt es im Umgang mit den Farben eine interessante Verwandtschaft zu späteren, erst im vergangenen Jahr entstandenen Bildern wie "le nu brun masculin". Letzteres erinnert fast ein wenig an Airbrush-Methoden, ist aber wie sein feminines Pendant mit Ölfarbe gemalt.

Auch "LANA" und "Emporia" verweisen darauf. Den beiden Porträts ist mit den beiden Körperbildern ebenfalls ein an Werbefotografie gemahnender Ton zu eigen. "Emporia" trägt aber noch die harlekinesken Farbkombinationen auf ihrer Haut, die andere Bilder von Marius Simon ausmachen. Es sind zumeist postexpressionistisch bis neosurrealistisch anmutende Kombinationen von Rot, Blau und Gelb.

Da finden sich Körper in einem Zustand des Zerfließens, etwa in "Traumwelten" oder auseinandergezogene Gesichter wie in "gespaltene Zweifel". Simon erreicht da eine psychologisierende Ebene, die allerdings in der Schwebe bleibt. Deutlicher wird er in mit Acrylfarben und Wachsmalstiften gefertigten Bildern, wie "Wandlung" mit dem Falter im Vordergrund und einem intensiv den Betrachter anblickenden sowie einem ins Leere blickenden Kopf.

Gleichzeitig sind es Fantasiewelten, wie in der Collage "verrückte Ideen" oder dem Bild, das der Ausstellung den Titel gab. "Umbruch" zeigt neben dem - wieder einmal - in Gelb-Rot-Blau gehaltenen Engelskörper wieder ein intensiv offen und zugleich leer blickendes Gesicht, verbunden durch Verästelungen und Blüten.

In Marius Simons Fantasiewelten

Ist es der "Nebel des Medieninformationsdschungels", den Marius Simon im dazugehörigen eigenen Gedicht benennt? Ist es der "berauschende Überfluss" oder doch ein "überspanntes Band"? Was "bricht ein, auf, um"? Simons Fantasiewelten suchen die "Stimmung in uns" genauso wie die "verborgenen Sehnsüchte".

Immer wieder wird der Betrachter dabei angeblickt. Das beginnt bei den "Grafitstiftübungen", wo einem die Augen beim "Kopfdruck" und "Gehirnüberdruck" fast entgegenzuspringen scheinen oder als "tote Augen" ins Nirgendwo schauen. Aber selbst auf den "bunten Explosionen" ist das noch so.

Ganz besonders ausdrucksstark wirken "Seelenblicke", "unnahbar und doch mittendrin" oder "hypnotisierender Blick". Auf den "Traumwelten" sind teilweise nur noch die Augen übrig geblieben. Verschlossen bleiben sie auf "verschlungene Gesichter".

Aber überall entsteht etwas Soghaftes, das sich ganz anders auch in einer an Modegrafik erinnernde Reihe mit Personencharakterisierungen wiederfindet. Hier ist es besonders Bildern wie "Blue Dream" oder "Spacequeen" gemein."


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